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Wowereit als nächster Kanzlerkandidat oder: Die SPD im Tunnel

Für politisch einigermaßen Interessierte war schon länger klar, dass die linke Riege um Klaus Wowereit und Andrea Nahles spätestens 2013 den Marsch durch die Institutionen beenden und als Kanzler bzw. Kanzlerin die Bundesrepublik in eine schöne, neue und vor allen Dingen linke Zukunft führen wollen.

Offenbar regt sich da jetzt schon etwas:

Selbst wenn sich die Sozialdemokraten nach der Bundestagswahl wieder in eine Große Koalition retten sollten, würde die Frage nach künftigem Führungspersonal und die Debatte um eine rot-rote Machtoption nur vertagt. Immer wieder wird er als möglicher Kanzlerkandidat für 2013 gehandelt.

[ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,649524,00.html ]

Ja, das sehe ich auch so. Langfristig steuert die SPD auf Rotrot zu, und sie wird dann von der Linken assimiliert werden, genauso wie die alte SPD-Ost es in der DDR über sich hat ergehen lassen müssen. Das Logo der SED – zwei ineinander verschränkte Hände, ein Händedruck – symbolisierte nicht umsonst den Händedruck zwischen Otto Grotewohl (SPD) und Wilhelm Pieck (DKP) bei der Zwangsvereinigung der beiden Parteien zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Gleiches wird der SPD auch in der Bundesrepublik blühen, wenn sie nicht endlich von den rot-roten Träumerein Abstand nimmt.

Aber davon kann man momentan eher nicht ausgehen.

Wie schlecht es um die SPD bestellt ist und wie sehr ihr hochwertiger politischer Nachwuchs fehlt, kann man auch hieran sehen:

Seit acht Jahren steht Wowereit an der Spitze Berlins, gilt gemeinsam mit Scholz, Nahles oder Gabriel als “Führungsreserve” der SPD.

Really?

Der Scholzomat, die linke Zicke Andrea und der gemütlich-dicke Sigmar, der von nicht Ahnung, aber zu allem eine Meinung hat – auch diese drei zählen als »Führungsreserve«?

Wenn die SPD eine Aktiengesellschaft wäre und in einer Pressemitteilung diese vier »Nachwuchspolitiker« als die kommende Führungsmannschaft angekündigt hätte, dann würde ich jetzt asap alle SPD-Aktien verkaufen und notfalls – falls sich kein Käufer findet – komplett abschreiben.

Die einstmals so stolze SPD fährt immer rasanter in den Abgrund. Falls jemand die Kurzgeschichte »Der Tunnel« von Friedrich Dürrenmatt kennt, dann wird er Parallelen erkennen:

Doch auf dieser Strecke, die er oft fährt, fällt ihm auf, dass der Zug ungewöhnlich lange durch einen eigentlich sehr kurzen Tunnel rast, den er sonst nie sonderlich bemerkt hat. Die Unruhe des Studenten wächst, während die Mitreisenden nicht beunruhigt sind. Der Schaffner versichert auf Anfrage, dass alles in Ordnung sei. Der 24-Jährige stößt zum Zugführer durch, der sich den langen Tunnel nicht erklären kann. Gemeinsam schaffen sie es, zur Lokomotive zu klettern. Der Führerraum ist leer, der Lokomotivführer schon nach fünf Minuten abgesprungen, der Zugführer aber an Bord geblieben (Er sagt, er habe schon „immer ohne Hoffnung gelebt“) Die Lokomotive gehorcht nicht mehr, die Notbremse funktioniert nicht, und der Zug rast immer schneller und schneller in den dunklen Abgrund. Am Ende sieht der Student – der anfangs noch Wattebäusche und Sonnenbrille trug – dem kommenden Tod mutig ins Auge, wendet den Blick nicht ab: „Was sollen wir tun“ – „Nichts.“

Exakt das ist die SPD – immer weiter bergab, unfähig, auf die sich ändernden Bedingungen zu reagieren und sich anzupassen, zum Scheitern verurteilt, das Ende nur noch erwartend.


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